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Stoffwechselbedingte Krankheiten
Anämie
Unter Anämie (Blutarmut) versteht man einen Erythrozyten- oder Hämoglobinmangel. Für das Entstehen einer Anämie können folgende Faktoren verantwortlich sein: Beeinträchtigung der Erythrozytenneubildung Störungen der Hämoglobinsynthese äußere oder innere Blutungen durch Verletzungen, durch hämorrhagische Magen-und Darmentzündungen.
Exsikkosen
Unter Exsikkosen versteht man einen Mangel an Körperflüssigkeit.
Für Exsikkosen können u. a. folgende Faktoren verantwortlich sein:
Bodenheizung (bei Schlangen)
zu geringe Luftfeuchtigkeit
zu große Verdunstung von Körperflüssigkeit bei der Atmung verbunder mit einer
zu geringen Luftfeuchtigkeit
stark feuchtigkeitsbindende Terrariensubstrate wie. z. B. Katzenstreu
Denken Sie daran, daß viele Tiere sich in der Natur derart zurückziehen können, daß sie über einen
längeren Zeitraum mit feuchter Umgebung in Berührung sind!
Um Exsikkosen zu vermeiden sollte, auch bei Trockenbiotopbewohnern, das gesamte Terrarium ein-
mal täglich mit lauwarmem Wasser übersprüht werden! hoher Blutverlust durch Endo-oder Ektoparasiten.
Fettleber
Unter dem Fettlebersyndrom versteht man eine vermehrte Fettablagerung in den Leberzellen, wobei diese irreversibel degenerieren können und eine normale Leberfunktion nicht mehr möglich ist. Für das Entstehen der Fettleber bei Reptilien können folgende Faktoren verantwortlich sein:
Mangel- oder Fehlernährung. Dies erklärt auch eine Fettleberbildung bei schlecht ernährten oder frisch importierten Tieren.
Eine einseitige Ernährung und/oder eine zu reichliche Ernährung. Dies trifft besonders für insektenfressende Reptilien zu, die häufig nur ein oder zwei verschiedene Futtertierarten erhalten. Bei der Haltung von Landschildkröten sind Obst, Tomaten und Bananen nicht die natürliche Ernährung der Tiere.sondern z.B. Blätter, Gräser und div. Kräuter.
Mangel von Methionin und/oder Cystin in der Nahrung
Intoxikation der Tiere durch:
- Bakterientoxine
- Mykotoxine
- Insektizide
- Fungizide
- Lösungsmittel usw.
Hypoxidotische Situationen Hierunter versteht man eine durch Sauerstoff bedingte Stoffwechselstörung, wie sie z. B. beim Vorliegen einer Anämie (Blutarmut) auftritt. Auswirkungen einer Fettleber sind unter anderem eine Vergrößerung der Leberzellen, wobei es zu einer Verengung der Blutkapillaren im Leberbereich kommt. Diese Anämie der Leber bzw. die Unterbindung der Blutzirkulation im Bereich der Leber kann einen plötzlichen Tod betroffener Tiere durch Kreislaufversagen ohne vorherige Krankheitsanzeichen bedingen.
Um einer Leberverfettung entgegen zu wirken, sollte ein vielseitiges und den natürlichen Bedingungen entsprechendes Nahrungsangebot zur Verfügung stehen.
Insektenfressende Reptilien, deren Bewegungsdrang durch die Terrarienhaltung eingeschränkt ist, sollten nicht täglich gefüttert werden.
Gastro-Enteritiden
Unter einer Gastro-Enteritis versteht man eine Entzündung des Magen- und Darm-Traktes. Die häufigsten Faktoren, die zum Entstehen einer derartigen Entzündung führen sind: Bakterien , Magen-Darm-Parasiten, unverdaute Nahrungsreste während der Winterruhe,Pilze und kurzfristige Abkühlung während des Verdauungsvorganges.Häufig liegen Gastro-Enteritiden auch bei Neuimporten vor, da diese Tiere längere Zeit oft unter unhygienischen Bedingungen gehalten werden. Dazu kommen noch unzureichende Ernährung und Stress die das Immunsystem der Tiere negativ beeinflussen.
Anzeichen einer Magen-Darm-Infektion sind:
-breiiger Kot
-graue Farbe des Kotes sowie untypischer, stinkender Geruch
-Blutbeimengungen im Kot
-Auswürgen von nur halb verdauter Nahrung nach wenigen Tagen
-vermehrte Wasseraufnahme bzw. erhöhtes Trinkbedürfnis
Gicht
Unter Gicht versteht man die Einlagerung von Uraten (harnsauren Salzen) in verschiedene Organe des Körpers. Es können Nieren, Herzbeutel, Leber, Lunge sowie weitere Organe betroffen sein. Harnsäuresalze sind Endprodukte des Protein- und Purinstoffwechsels, die im Körper auskristallisieren sofern die Löslichkeit der Salze im Körper überschritten wird. Hierfür können folgende Faktoren verantwortlich sein:
zu eiweißreiche Ernährung bei Pflanzenfressern (herbivore Tiere) oder bei Allesfressern (omnivore Tiere).
zu wenig Körperflüssigkeit (Exsikkose) bzw. zu geringe Wasseraufnahme durch eine zu trockene Haltung.
unzureichende Ausscheidung der Urate infolge einer Nierenfunktionsstörung, z.B. durch eine bakterielle Infektion der Niere. Bei Tieren, die in der Natur sowohl tierische als auch pflanzliche Nahrung aufnehmen, ist die Zufütterung proteinreicher Nahrung einzuschränken. Wichtig ist auch bei Bewohnern von Trockenbiotopen ein regelmäßiges Besprühen des Terrariums.
Trockenbiotopbewohner erhalten zusätzliche Flüssig- und Feuchtigkeit durch die nächtliche Abkühlung auftretende Taubildung und durch das Zurückziehen in feuchte Schlupfwinkel oft einige Meter unter der Erde.
Die Therapie einer Gichterkrankung ist unbefriedigend; es sollten aber die Haltungsparameter überprüft werden!
Koprostase
Unter Koprostase versteht man eine Kotanstauung im Dickdarm mit Bildung von verhärteten Kotballen. Folgende Faktoren können für eine Koprostase verantwortlich sein:
Erschlaffung der Rektalmuskulatur , Störungen der Darmperistaltik , zu trockene Ernährung ohne eine ausreichende Wasserversorgung (z. B. bei Pelletfütterung) , reichliche Aufnahme von Sand zum Mineralstoffausgleich beim Fressen , unzureichende Darmentleerung vor der Winterruhe.
Pneumonie
Für das Entstehen einer Pneumonie (Lungenentzündung) können folgende Faktoren verantwortlich sein:
Unterkühlung bei zu kalter Haltung , Zugluft im Terrarium oder bei auf dem Boden laufenden Schildkröten, bakterielle Erreger , Allgemeine Schwächung des Tieres
Häufig treten Pneumonien auch bei frisch importierten Tieren auf, da diese oft unter Missachtung der klimatischen Notwendigkeiten verschickt werden! Die Tiere sind dadurch geschwächt und somit für bakterielle Infektionen besonders empfänglich.
An folgenden Verhaltensweisen kann man bei Reptilien eine Lungenentzündung erkennen:
Flüssigkeitsaussonderungen aus der Nase
Bläschenbildung bei der Atmung
Atemgeräusche
Wasserschildkröten haben beim Schwimmen oft eine schiefe Schwimmlage bzw.
Schwierigkeiten beim Abtauchen
Rachitis
Unter einer Rachitis versteht man im weitesten Sinne einen Vitamin-D / Calcium Mangel.
Schildkröten, Leguane und tagaktive Geckos wie z. B. Phelsumen sind in der Gefangenschaftshaltung am häufigsten davon betroffen. Diese stoffwechsel- bedingten Knochenerkrankungen werden aber nicht allein durch einen Vitamin D-Mangel ausgelöst, sondern stehen in einem engen Zusammenhang mit einer zu geringen Calciumversorgung oder einem falschen Verhältnis von Phosphor zu Calcium in der Nahrung bei einer gleichzeitigen Unterversorgung mit geeigneten Proteinen. Das Calcium/Phosphor-Verhältnis in der Nahrung sollte etwa 1,2-1,5 zu 1 sein. Dieses Verhältnis erreicht man nur beim Verfüttern ganzer Beutetiere, nie aber bei der Verfütterung von Muskelfleisch, Rinderherz, usw.
Die wichtigsten Faktoren im Knochenstoffwechsel sind: UV-Licht , ausgeglichenes Calcium/Phosphor-Verhältnis , essentielle Aminosäuren .
Durch eine Bestrahlung mit UV-Licht wird in der Haut die Vorstufe des Vitamin D3 in das eigentliche Vitamin D3 umgewandelt, das für eine verbesserte Calciumaufnahme durch die Darmschleimhaut und den Einbau von Calcium und Phosphor in die Knochensubstanz verantwortlich ist.
Bei einer Therapie von Vitamin D3-Mangelerkrankungen sollte unter allen Umständen das Nahrungsangebot umgestellt werden. Eine UV-Lampe kann bei richtiger Anwendung ebenfalls einer Rachitis vorbeugen. Sollte eine UV-Bestrahlung nicht möglich sein, kann ein Vitamin D3/Calcium-Gemisch der Nahrung beigegeben werden. Terrarientiere sollten die Möglichkeit haben Calcium (z. B. Sepiaschalen) nach Bedarf aufzunehmen.
Besonders anfällig für eine Rachitis sind heranwachsende Jungechsen/ Schildkröten sowie trächtige Weibchen, bei denen ein erhöhter Bedarf an oben genannten Substanzen vorhanden ist.
Steatitis
Unter Steatitis versteht man eine granulomatöse Veränderung des Fettkörpers einhergehend mit einer Zellnekrose/Absterben von Zellen durch übermäßige Einlagerung von Fett.
Mögliche Ursachen einer Steatitis sind ein Vitamin E-Mangel, oft verbunden mit einem Überangebot an ungesättigten Fettsäuren.
Die Steatitis ist eine seltene Stoffwechselerkrankung von Reptilien, die jedoch bei Krokodilen häufiger auftreten kann. Mögliche Ursachen sind bei diesen Tieren meist eine ausschließliche Verfütterung von einer einzigen Fischart.
Durch die Verhärtung des Fettkörpers treten Schwierigkeiten bei der Darmpassage sowie eine Behinderung des Blutkreislaufes auf.
Stomatitis
Die Stomatitis (Maulfäule) ist eine bakterielle Infektion der Maulschleimhäute und kommt am häufigsten bei Schlangen vor , die z. B. durch lange und unsachgemäße Transportwege sowie durch mangelnde Hygiene in ihrem Immunsystem geschwächt sind. Dabei kommt es zu eitrigen und borkigen Verklebungen der Schleimhäute und Zahntaschen. von Ober- und Unterkiefer .Im fortgeschrittenen Stadium verhindern die Schwellungen und eitrigen Beläge ein Schließen des Maules. Die Infektion kann auf die Kieferknochen übergreifen, so dass es hier zu Brüchen kommen kann. Die Infektionsherde sind nicht nur auf die Maulhöhle beschränkt, sondern können sich auch auf die Speiseröhre und den Magen-Darmtrakt ausdehnen. Erste Anzeichen einer Stomatitis sind Freßunlust und Apathie.
Urolithiasis
Urolithiasis (Harnsteinbildungen) sind sowohl aus den ableitenden Harnwegen wie auch aus der Harnblase bekannt. Meistens sind Schildkröten davon betroffen, seltener Echsen. Bei der Harnsteinbildung kristallisieren die schleimigen, weißlich bis gelblich gefärbten Urate in der Blase bzw. in den Harnwegen aus. Eine genaue Ursache hierfür ist nicht bekannt, jedoch können folgende Faktoren mit dafür verantwortlich sein:
Ernährungsfehler durch zu reichlich aufgenommenes tierisches Protein bei omnivoren oder herbivoren Tieren (Allesfressern/Pflanzenfressern
bakterielle Infektion der Blase; hierbei dienen abgestoßene Epithelzellen bzw. entzündliche Veränderungen der Blasenwand als Kristallisationskerne. Eine Diagnosestellung ist nur durch Röntgendiagnostik möglich. Die Therapie einer Harnsteinbildung gestaltet sich entsprechend schwierig und dürfte nur durch einen operativen Eingriff durchzuführen sein.
Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten.
Die Männlichen Reptilien habe keine Hörner daher sind es auch keine Böcke ;-)

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